Labor Europa Osnabrück 2023 - Nachlese

Oft hört man Klagen darüber, dass Europa nicht mit einer Stimme spricht – beim „Labor Europa Osnabrück 2023“ war diese Vielstimmigkeit aber nicht nur ausdrücklich erwünscht, sie trug auch ganz erheblich zum Reiz des Projektes bei:


Für insgesamt neun Tage kamen Ende August 30 internationale Teilnehmer*innen aus Europa und anderen Ländern in Osnabrück zusammen, um in insgesamt vier Laboren an Kunstwerken, Filmen, Medienprodukten Performances oder ganzen Ausstellungen zu arbeiten. Und der Dialog, die Kommunikation, das gemeinsame Verhandeln in der Laborsituation – das alles war hier nicht nur Thema, sondern alltägliches Erleben.

 

Mit dabei war auch die LAG Jugend & Film Niedersachsen: In Kooperation mit dem European Media Art Festival und dem Kunstraum hase29 unterstützten wir das „Labor Kunst“ und das „Labor Digitale Medien & Games“. Thomas Kirchberg und Stefan Berendes aus unserem Verband standen mit Rat und Tat zur Seite, während 17 internationale Künstler*innen im Labor neue Kommunikations- und Schaffensformen erprobten und aus ihren Arbeiten eine gemeinsame Ausstellung formten, deren Exponate den Dialog suchten und zeigten.

 

Die Teilnehmer*innen der beiden Labore waren:

  • Alice Petrosino (Italien)
  • Andrei Manea (Rumänien)
  • Anika Anna Schröck (Dresden)
  • Hannes Bent Meyer (Essen)
  • Jacks Richtering (Münster)
  • Jan Kuśmirski (Polen)
  • Mara Zota (Essen)
  • Marcel Matys (Polen/Irland)
  • Salvatore Crucitti & Gloria Zeppilli, das Künstlerduo "Ucci Ucci" (Italien)
  • Zuzanna Ziętek (Polen)
  • Eglė Marcinkevičiūtė (Litauen)
  • Ìfẹ́olúwa Adeṣina (Nigeria/Litauen)
  • Kima Petrosyan (Armenien)
  • Francisca Mazeda (Portugal)
  • Joost-Henrik Becker (Osnabrück)
  • Alexandra Malobrodski (Osnabrück)
Foto: Angela von Brill

Faszinierend waren dabei sowohl die Vielfalt der Projekte wie auch die ganz unterschiedlichen Produktionswege: Dreharbeiten im Steinbruch am Osnabrücker Piesberg standen ebenso auf der Tagesordnung wie Pigmentsuche im Osnabrücker Umland oder nächtelange Programmier- und Schnittsessions vor dem Bildschirm. Dabei entstanden Bilder, Grafiken, Installationen, Mediencollagen, Filme oder Playable Experiences. Und auch so manches Crossover-Projekt mit Medienbezug – so etwa eine Installation der polnischen Künstlerin Zuzanna Ziętek, die nicht nur Gerüche an verschiedenen Orten der Friedensstadt Osnabrück nachempfand, sondern die passenden Orte gleichzeitig auch per 360-Grad-Fotografie erfahrbar machte.



Alle Arbeiten flossen in die Ausstellung „Labor Europa 2023 – Dialoge neu denken“ ein, die am 26.06., im Rahmen der Osnabrücker Kulturnacht, interessierten Besucher*innen erstmalig präsentiert wurde. Am Eröffnungsabend sahen so rund 1.500 Gäste die verschiedenen Ausstellungsstücke, in der darauf folgenden Woche folgten noch weitere Besucher*innengruppen und Schulklassen. Neben dem Kunstraum hase29 gab es während der Kulturnacht aber auch noch andere Ausstellungsorte für das Labor Europa: Das Labor Performance lud in die Osnabrücker Kunsthalle, und im Akzisehaus befand sich eine Ausstellung des Labors Geschichte.


Für die LAG Jugend & Film Niedersachsen war es, nach der ersten Auflage des Projektes 2018, schon das zweite „Labor Europa“. Und genau wie beim ersten Mal war insbesondere die kreative Zusammenarbeit mit begeisterten wie begeisternden internationalen Teilnehmer*innen ein ganz besonderes Erlebnis! Unser ausdrücklicher Dank für diese wirklich fantastischen Tage gilt den Teilnehmer*innen, unseren Kooperationspartner*innen (hier insbesondere Elisabeth Lumme und dem hase29-Team sowie Alfred Rotert vom EMAF) sowie Christine Grewe, Anush Darbinyan und dem Team vom Osnabrücker Büro für Friedenskultur als Gesamtverantwortlichen!


Mehr Informationen zum „Labor Europa Osnabrück“ finden sich hier.

Projektbeispiel I: "Digital Reflections"

Projektbeispiel I: "Digital Reflections"

Projektbeispiel II: "Panta Rei"

Projektbeispiel I: "Panta Rei"

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