LAG@home Game-Tipp der Woche: Firewatch

Es ist 1989, und Henry muss einfach nur raus: Nach einem persönlichen Schicksalsschlag verzieht er sich also ins ländliche Wyoming und beobachtet vom Aussichtsturm mitten in der Wildnis aus die umliegenden Wälder, um mögliche Waldbrände früh zu erkennen, und das für die mehrere Monate dauernde Sommersaison. Weit weg von der Zivilisation und von allen privaten Katastrophen und Verantwortlichkeiten -- soweit zumindest der Plan. Henrys einzige Ansprechpartnerin ist Kollegin Delilah -- aber die ist viele Kilometer entfernt, ihr eigener Wachturm ist gerade eben so am Horizont zu erkennen. Gespräche können also nur über Funkgerät stattfinden. Und trotzdem finden die beiden schnell einen Draht zueinander.

Es geschieht dann während der einige Stunden dauernden Spielzeit doch noch das eine oder andere, das Henry aus seinem selbstgewählten Exil über den Baumwipfeln wieder zurück auf den Boden der Tatsachen lockt. Und das soll hier gar nicht alles verraten werden. Nur soviel:

Campo Santos "Firewatch" ist nicht nur ein wahres - digitales - Naturschauspiel. Es ist auch eine berührende Meditation über Einsamkeit und über die Unmöglichkeit, vor sich selbst davonzulaufen -- aber auch darüber, wie uns andere Menschen ganz nah sein können, auch wenn wir räumlich von ihnen getrennt sind.

Und das passt doch nun wirklich perfekt zur aktuellen Situation.

 

Firewatch (USK ab 12) ist als kostenpflichtiger Download erhältlich für PC, Mac, Linux, Playstation 4, Xbox One und Nintendo Switch. Mehr Informationen zum Spiel gibt es hier.

Ein Tipp von:

Stefan Berendes ist Vorstandsmitglied der LAG Jugend & Film Niedersachsen und medienpädagogischer Referent. Games sind eines seiner Schwerpunktthemen, so z.B. beim Projekt „LET’S PLAY GERMANY“ (2016 – 2017) oder bei den „Game Days“ in Osnabrück und Göttingen. Er hatte früher auch mal ein Walkie-Talkie, ist aber ganz froh, dass wir da mittlerweile technisch weiter sind...

Firewatch - Trailer

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