Das war 2021 -- der Jahresrückblick

Ein Jahr, das sich anfühlte wie drei: Die LAG Jugend & Film Niedersachsen wünscht trotzdem (bzw. erst recht) allen Verbandsmitgliedern, Kooperationspartner*innen und Teilnehmer*innen unserer Veranstaltungen frohe Weihnachten und anhaltende Gesundheit! Und wir werfen einen Blick auf die vergangenen zwölf Monate...

Wie sehr wir es uns auch anders gewünscht hätten: Der 2020er Endgegner „Corona“ gab sich leider auch im aktuellen Jahr noch nicht geschlagen:

In weiterhin unübersichtlichen Zeiten und trotz vieler Unsicherheiten hat die LAG Jugend & Film Niedersachsen in den vergangenen zwölf Monate vielfältige, kreative und innovative Jugend-Medien-Projekte realisiert. Mit dem Ziel, einerseits Präsenzveranstaltungen mit tragfähigen Sicherheitsmaßnahmen und Hygienekonzepten - und damit mit möglichst gutem Gefühl - durchzuführen und gleichzeitig, wo das nicht möglich war, sowohl bestehende Projekte in den digitalen Raum „umziehen“ zu lassen, als auch neue Formate im und für den digitalen Raum und mit spezifisch digitalen Werkzeugen und Herangehensweisen auszuprobieren.

Dabei entstanden wiederum neue Ideen und Kompetenzen, die wir nicht nur bei unserer eigenen Arbeit eingesetzt, sondern auch jederzeit gerne anderen Institutionen in Niedersachsen zugänglich gemacht haben (z.B. beim Niedersächsischen Tag der Medienkompetenz 2021 oder als Gäste beim Fachtag "Horizonte erweitern" der LKJ Niedersachsen Anfang Dezember).

Kurz gesagt: Wie so viele andere Kulturverbände mussten auch wir 2021 viel Neues lernen, öfter mal fluchen – und dabei natürlich Abstand halten und Hände waschen!

Mobiles Kino Niedersachsen

Mit seiner in die ländlichen Strukturen eingebetteten, niedrigschwelligen Kinoarbeit erreicht das Mobile Kino Niedersachsen (MKN), in Zusammenarbeit mit den Veranstalter*innen vor Ort, seit über 25 Jahren ein Publikum in ganz Niedersachsen und ist damit das größte und langfristigste Projekt unseres Verbandes.

Dabei war das MKN-Team im mittlerweile zweiten Corona-Jahr weiterhin stark herausgefordert, sorgte die Situation doch abermals für Verschiebungen, Ausfälle und zahlreiche zu beachtende Regeln und Bestimmungen: Die Mitarbeiter*innen vom Mobilen Kino blieben (und bleiben!) bei alledem aber mit Engagement bei der Sache und gaben alles, damit so viele Kinoveranstaltungen wie möglich mit so gutem Gefühl stattfinden konnten – und setzen dabei auch so manchen Kniff ein, etwa die oben abgebildete, aufblasbare Leinwand für mobile Kinoveranstaltungen unter freiem Himmel.

Für seinen außergewöhnlichen Einsatz sind wir dem Team des MKN zu besonderem Dank verpflichtet, und wir freuen uns schon auf die Zusammenarbeit im neuen Jahr!

Außerdem gab es beim MKN auch persönlich eine wichtige Veränderung: Schon im September 2020 erreichte, nach 28 Jahren Tätigkeit für das MKN, Bernhard Gorka seinen Ruhestand. Wir danken Bernhard sehr herzlich für seine langjährige, wirklich prägende Mitarbeit beim MKN und freuen uns um so mehr, dass er dem Team auch nach seinem Eintritt in die Rentenphase noch ein gutes Jahr zur Verfügung stand. Wir wünschen ihm außerdem alles Gute für den nun wirklich bevorstehenden „Ruhestand“ – kennen Bernhard aber andererseits auch gut genug, um zu wissen, dass es mit der Ruhe nicht allzu weit her sein wird. In jedem Fall: Danke Bernhard, und alles Gute!

Wer sich für eine Filmveranstaltung des MKN interessiert, findet im entsprechenden Bereich unserer Seite alles Wesentliche.

Die "Uelzener Filmtage"

Als Bühne für junge Filmemacher*innen und als Plattform für den gemeinsamen Austausch und die Begegnung untereinander leisten die Uelzener Filmtage einen wichtigen Beitrag zur Nachwuchsförderung im Bereich Film. Umso stärker waren die Bemühungen der LAG Jugend & Film, der Hansestadt Uelzen und des Jugendzentrums BAXX (als Veranstaltungsort), das Festival auch, unter stark erschwerten Bedingungen, 2020 durchführen zu können:

Die Corona-Situation machte das letztlich unmöglich und zwang die Veranstalter*innen zur Verschiebung -- aber am Ende, genauer gesagt am 10.07.2021, konnte die Preisverleihung im Central Theater Uelzen stattfinden. Ergänzt wurde das Programm durch zwei Workshops (Drehbuch und Ton) für die angereisten Filmschaffenden und ein „Get Together“ im Anschluss an die Preisverleihung bei schönsten Sommerwetter im Innenhof des Jugendzentrums BAXX.

Aktuelle Informationen zu den "Uelzener Filmtagen" finden sich hier.

Film-Sommercamp 2020 der LAG Jugend & Film

Wie auch schon 2020 fand auch unser diesjähriges Film-Sommercamp unter Einhaltung eines strengen Hygienekonzeptes und mit leicht reduzierter Teilnehmer*innen-Anzahl statt. Dank der Erfahrungswerte aus dem letzten Jahr taten diese Einschränkungen der Kreativität aller Beteiligten aber keinen Abbruch, sodass vom 23. bis zum 30. Juli insgesamt 17 junge Filmemacher*innen im Alter von 13 bis 26 Jahren 2021 im Kulturhaus in Osterholz-Scharmbeck zwei Kurz-Spielfilme und einen Dokumentarfilm realisierten.

Eine besondere Premiere bestand 2021 darin, dass die Abschlussfeier des Sommercamps – inklusive Filmpremiere - per Livestream auch online ausgestrahlt wurde. Damit hatten mehrere langjährige Sommercamp-Teilnehmer*innen, die nicht vor Ort dabei sein konnten, ebenso die Gelegenheit, die Präsentation der filmischen Ergebnisse mitzuerleben wie weitere Interessierte.

Film-Sommercamp 2021: Die Premiere

Und psst, schon mal vormerken: Das Sommercamp 2022 wird vom 5. bis 12. August 2022 im Brüninghaus in Aschendorf stattfinden. Alle wichtigen Infos gibt es hier.

Die Game Days 2021:

Im Spätsommer 2019 erstmals in Osnabrück an den Start gegangen, haben sich die Game Days mittlerweile zu einem wiederkehrenden Projekt der LAG Jugend & Film entwickelt: Jeweils mehrere Tage lang geht es hier darum, sich digitalen Games, den kreativen Möglichkeiten, die sie mitbringen und der Kultur, die sie umgibt, zu widmen. Mit verschiedenen Workshops, Fortbildungen und Kulturveranstaltungen und mit wachsendem Festivalcharakter.

Nach den komplett digitalen Game Days im vergangenen Jahr hatten wir 2021 das besondere Glück, mit den Game Days auch wieder vor Ort präsent sein zu können: Die Game Days Osnabrück standen Anfang September unter dem Motto „Doctor Game“ und beschäftigten sich damit, wie Games auf uns wirken und wie wir sie aktiv und gestaltend nutzen können:

Von Bewegungsspielen bis Serious Games, von Game-Design bis zu Theater und Musik. Mit einem vielseitigen Programm zum Entdecken, Kreativ werden und zum Mitspielen!

Die Unterstützung durch die Felicitas und Werner Egerland Stiftung und die Stiftung der Sparkasse Osnabrück ermöglichte es uns, ein ebenso buntes wie kreatives medienpädagogisches und medienkulturelles Programm umzusetzen: Einen Blick auf die Veranstaltungen vor Ort sowie das Onlineprogramm der Game Days Osnabrück 2021 finden sich zum Anschauen in der folgenden Playlist:

Sehr gerne hätten wir Doctor Game dann im November auch wieder in Göttingen auf Visite geschickt. Aber hier machte uns die Corona-Situation einen Strich durch die Rechnung, sodass die Präsenzveranstaltungen ins erste Halbjahr 2022 verschoben werden mussten. Immerhin ein spannendes Onlineprogramm haben wir uns aber zum Jahresende noch ausgedacht. Wer unser „Better Stay At Home“ Care Package verpasst hat, findet hier nicht nur alle Infos über das Projekt, sondern auch noch die ausgestrahlten Livestreams zu spannenden Themen rund um digitale Games.

Mehr Informationen zu unseren Game Days gibt es hier.

Tagung "Wirklichkeiten gestalten - Digital ist besser?!"

Die bereits fünfte Tagung der Reihe „Wirklichkeiten gestalten“ fand am 16. und 17. April 2021 (komplett digital) statt.

Der Überzeugung folgend, dass die durch die Corona-Pandemie erforderlich gemachten digitalen Wege zur Kommunikation und gemeinsamen Arbeit nicht nur als Notlösung begriffen werden dürfen, sondern vielmehr als neue Darstellungs-, Erzähl- und Arbeitsebene genutzt werden wollen, widmete sich die Tagung insbesondere solchen Werkzeugen und Methoden, die sich auch – und gerade – zum Einsatz in digitalen Workshopformaten eignen.

Das alles blieb aber nicht nur blasse Theorie: Bei einer gemeinsamen Projektwerkstatt nahmen konkrete Projektideen in nahezu halsbrecherischer Geschwindigkeit direkt Gestalt an: Vom partizipativen Medienfestival von Jugendlichen für Jugendliche über Projektions- und Mappingprojekte, die Licht an (und in) Orte des öffentlichen Lebens bringen, bis hin zum irren Theater-Museums-Mashup "Wir bauen das Internet!" Hoffentlich erblicken viele dieser Projekte bald das Licht der Welt!

Das kulturelle Rahmenprogramm bestand aus einer moderierten (Online-)Vorführung von Gints Zilbalodis‘ Film „Away“. An diesen digitalen Animationsfilm anschließend, wurde im Livestream „Machinima-Impro-Studio“ gezeigt, wie und mit welchen Werkzeugen digitale Animationen auch in eigenen Medienprojekten erstellt werden können.

Und wer sich die kommende Tagung schon mal vormerken möchte: Am 23. und 24. Mai 2022 werden wir, voraussichtlich auch endlich wieder in Wolfenbüttel vor Ort, ein weiteres Mal miteinander „Wirklichkeiten gestalten“!

Workshops, Seminare und Projekte

Trotz aller Schwierigkeiten: Auch 2021 hatten wir das große Glück, online und offline, digital und vor Ort, an zahlreichen spannenden Workshops, Seminaren und Projekten beteiligt zu sein:

So boten wir auf Einladung des YLAB der Uni Göttingen eine Fortbildung zum Thema Games in der politischen Bildung an, testeten in der Samtgemeinde Bersenbrück mit Jugendlichen beim Projekt „Game Jury“ digitale Spiele und erstellten filmische Testberichte, töpferten – auf Einladung des Landschaftsverbandes Südniedersachsen – im Keramik.UM Fredelsloh digitale Games, halfen den Teilnehmer*innen des Projektes „Let’s Become Filmmakers“ dabei, ihre Zukunftsvisionen in Filme zu verwandeln oder forschten als Kooperationspartner beim Barcamp „Same Time, Different Place -- Which Space?“ Ende Oktober nach der perfekten hybriden Live-Kulturveranstaltung.

Ein in mehrfacher Hinsicht besonderes Highlight war der Workshop „Who Am I?“, bei dem zehn Jugendliche ein Wochenende lang einen gleichnamigen Social Media Krimi erstellten: Alex erwacht im Krankenhaus, und die Spielenden selbst herausfinden, wie es zu dieser Situation gekommen ist. Die engagierten Teilnehmer*innen, die kreative Umsetzung der Ideen sowie die tolle Zusammenarbeit mit der Jugendpflege Ostercappeln machten schon den Workshop zu einer tollen Erfahrung!

Noch mehr haben wir uns gemeinsam gefreut, dass „Who Am I?“ beim diesjährigen Dieter Baacke Preis in der Kategorie
"Love & Hate: Interaktionsrisiken kreativ aufgreifen" ausgezeichnet wurde – ein absolutes Highlight für unseren Verband!

Und wer jetzt neugierig geworden ist und selbst einmal in „Who Am I?“ hineinspielen möchte, kann das hier direkt erledigen:

Persönliches:

Ein Kommen und Gehen auch bei unserem Verband: Nach der letzten Vorstandswahl bleiben viele bekannte Gesichter, aber wir verabschieden Susanne Degener und Antje Goltermann, die dem nächsten Vorstand nicht mehr angehören werden. Wir danken beiden sehr herzlich für die tolle Zusammenarbeit und das langjährige Engagement! Und wir freuen uns, dass beide unserem Verband als Mitglieder freundschaftlich verbunden bleiben!

Gleichzeitig freuen wir uns aber auch über einen Neuzugang im Vorstand: Sarah Weber ist schon seit längerem als LAG-Mitglied und medienpädagogische Referentin bei unseren Veranstaltungen und Projekten dabei und war u.A. an der Entstehung der Game Days beteiligt. Nun wird sie dem Vorstand als Beisitzerin angehören. Das wird super!

Doch wo Licht ist, da gibt es auch Schatten: Besonders traurig sind wir darüber, dass wir in diesem Jahr unser langjähriges Mitglied Dieter Schinkel verloren haben: Als prägender Akteur bei den Uelzener Filmtagen bleibt uns Dieter in Erinnerung – ebenso wie als regelmäßiger Gast und engagierter Gesprächspartner bei Mitgliederversammlungen und Veranstaltungen des Verbandes. Engagement und ehrliches Interesse, Aufgeschlossenheit und Freundlichkeit, die Freude am Austausch und am Miteinander bei Veranstaltungen der Jugend-Medien-Arbeit – das sind die Dinge, die wir mit Dieter verbinden, und die bleiben.

Zum Abschluss bleibt uns nur noch, "Danke!" zu sagen: an unsere Föder*innen, darunter das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur, die Felicitas und Werner Egerland Stiftung, den Landschaftsverband Südniedersachsen, die Stiftung der Sparkasse Osnabrück und Gaming Aid e.V. An unsere Kooperationspartner*innen, wie die Bundesakademie für Kulturelle Bildung Wolfenbüttel, die Niedersächsische Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung, der Bundesverband Jugend & Film, die Initiative Creative Gaming, die Eleganz-Bildungsplattform, die Samtgemeinde Bersenbrück und viele andere. Und natürlich an unsere Fortbildungs- und Workshopteilnehmer*innen, Kinogäste, Besucher*innen und Interessierte. Ihnen und Euch allen wünschen wir schöne Weihnachtstage und einen hoffentlich gesunden Start ins - bessere?! - neue Jahr! Wir freuen uns auf ein Wiedersehen, online oder offline, am Bildschirm oder vor Ort -- auf jeden Fall mit bewegten und bewegenden Bildern!

Zurück